Sonntag, 14. September 2008

Tortenstress

Wenn man Verwandtschaft jenseits der 50-Jahre-Grenze hat, dann besucht man diese ab und an zum Kaffeekränzchen. Mit Tischdecke, passendem Kaffeegeschirr und einer übernatürlichen Menge Kuchen-/Tortenauswahl. Gelegentlich passiert es, dass sich einem schon vor dem Anblick des Kuchenbergs der Magen zweimal umdreht. Da man die Verwandtschaft aber schätzt und man ja auch ein liebes Enkelkind sein möchte, sitzt man am Tisch und stopft sich brav von jedem Stück einen kleinen Happs in den Mund, kaut es gefühlte 100 Mal durch und schluckt es nett lächelnd runter. Spätestens nach dem fünften Mal probieren verkündet man dann lautstark, dass es sehr lecker sei und man jetzt wirklich nichts mehr essen könne. Manchmal hat man ab dann seine Ruhe. Fies wird es nur, wenn man dann genötigt wird auch noch das letzte Stück zu probieren. In der Regel ist man vom Vorabend noch geistig so unbeweglich, dass man nach drei zaghaften "Nein, danke" Versuchen kläglich einbricht und sich auch noch den letzten Rest in den Mund stopft. Keine drei Minuten später sollte man sich dann schleunigst einen neuen Lidstrich ziehen gehen.

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