Früher Donnerstagmorgen, glaubt man den Lichtverhältnissen, ist es noch tief in der Nacht. Meine Uhr sagt aber, dass ich mich auf den Weg machen muss und deswegen stiefele ich missmutig los. Die Straße ist noch wenig befahren, die Kopfsteine des dazugehörigen Pflasters glänzen nass vom immer-mal-wieder-Regen. Die Kälte kriecht ungemein heimtückisch unter meine Lederjacke und sämtliche Shirts, krabbelt an meiner Wirbelsäule runter und wickelt sich um meine Füße. Weil der Regen immer doller wird, hetzte ich zur Bahn und steige natürlich mitten in die Pfütze, um die ich gestern -noch fast hellwach- einen großen Bogen gemacht hab. Nasse und kalte Füße sind nun wirklich keine schöne Kombination. Fluchend lege ich den Rest des Weges zurück, treffe auf den Hausmeister, den ich mit den Worten "Ich muss unbedingt meine Bahn kriegen!" abwimmeln kann und schaffe es tatsächlich noch rechtzeitig zur Haltestelle. Als ich mich ziemlich durchnässt und hübsch rotgefroren auf den Sitz plumpsen lasse, drücke ich mir natürlich noch meinen nassen Schirm in die Kniekehlen. Toller Tag!!! Beim Blick aus dem tropfengesprenkelten Fenster fällt mir auf, dass es vermutlich gar nicht erkennbar wäre, wenn ich jetzt vor Wut von innen gegen die Scheibe heule...
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