Sonntag, 27. Dezember 2009

Auf jeder Seite eine kleine Wahrheit.

Mich befiel der Drang wieder ein Buch zu lesen, weil mich die Seiten mit Wahrheiten lockten und nicht, weil mich die Sensationsgier dazu trieb. Ich bin innerhalb von einem Tag ganze 146 Seiten weit gekommen und würden mich nicht Dinge wie Unikram, Chaos beseitigen und Gedanken zum Gelesenen davon abhalten, müsste ich die nächsten 72 Seiten jetzt auch noch verschlingen.
Besagtes Kleinod erzählt eine der Geschichten von Hector. Hector ergründet die Geheimnisse der Liebe und ist dabei fast ein wenig wie der kleine Prinz, nur ein Stück erwachsener.

" Jaja. Guck mal, was für eine komische Krabbe!"
Sie hatte recht: Diese Krabbe war größer als die übrigen, sie bewegte sich langsam fort und hielt von Zeit zu Zeit inne, als wollte sie das Getümmel der anderen ringsherum betrachten. Aber sie versuchte weder zu kämpfen noch auf ein Weibchen zu steigen. Man hätte sagen können, daß sie nur beobachtete und dann mit langsamen Schritten und beinah ein bisschen traurig weiterging.
"Das ist dein alter Kollege", sagte Clara.
Sie mußten beide lachen, denn tatsächlich ähnelte diese alte Krabbe dem François. Hector dachte, daß das Leben mit Clara aus vielerlei Gründen wunderbar war, unter anderem aus diesem: Clara und er konnten über dieselben Dinge lachen. Und so machten sie sich daran, unter den Krabben nach einer Ethel zu suchen, und fanden sie auch: Es war ein kleines, agiles Weibchen, das pausenlos von einer Krabbe zur nächsten marschierte.
Dann bemerkte Hector ein respekteinflößendes Männchen mit zwei riesigen Scheren. Wenn es ein Weibchen bestieg, versuchten die anderen nicht einmal, es anzugreifen.
"Der da ist Gunther", sagte Hector.
Clara lächelte, aber sie sah dabei immer noch traurig aus. Und plötzlich fragte Hector sich, ob die Liebe nicht auch ihn sehr unglücklich machen würde.

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