Mittwoch, 5. Mai 2010

Vincent.

[...] "Schon mal von Absinth gehört?" fragte ich.
"Ja. Das wurde dauernd in einem Hemingway-Roman getrunken, den ich mal gelesen habe. Ich dachte, so was gibt es in Amerika nicht zu kaufen."
"Sylvain hat mir eine Flasche geschickt. Er ist auf Entzug und hat keine Verwendung mehr dafür. Ich weiß nicht, wo er sie herhat, aber ich habe sie für eine besondere Gelegenheit aufgehoben."
" Ich sollte davon nichts trinken", gab Vincent zu bedenken. "Ich weiß, dass ich so etwas Starkes nicht trinken sollte, wenn ich Medikamente nehme."
"Ach, keine Sorge. Ich paß auf dich auf. Nimm ein Glas."
Die grüne Göttin brachte Vincent dahin, wo ich ihn haben wollte. Nach einem Glas hatte er einen irren Achtung-gleich-kracht's-Blick und fluchte wie ein tollwütiger Matrose. Ich gab ihm noch ein Glas, während ich vorsichtig an meinem ersten nippte. Bald hatte sein Es die Oberhand gewonnen. [...] Vincent - Joey Goebel

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Absurdität über Absurdität. Skurrile Gestalten, durchtriebene Manager und Förderer und ein fremdgesteuerter, schlaksiger Typ, der die Verdummung der Menschheit durch die Massenmedien mittels Kunst aufhalten soll. Wer ein Buch mit dem Satz " Tut mir Leid, dass Du es ausgerechnet von mir erfährst, aber Du wirst niemals glücklich sein." beginnt, kann einfach nicht ganz normal sein. Trotzdem nimmt er einen mit, auf eine wahnwitzige, grausame wie tiefgründige Reise zweier Figuren, die sich nicht gesucht und trotzdem gefunden haben. Hätte ich nicht solche Angst, mir mein Bild von Joey Goebel zu zerstören, würde ich die Freaks und Heartland auch gleich noch lesen.

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