Berlin bei Nacht ist das schönste, was man nach so einem unangenehmen Tagesbeginn erleben kann. Alles atmet noch die Hitze des Tages, man trifft Leute, die auf der Verkehrsinsel Kubb mit Bierflaschen spielen, man kann und muss sich nur auf die eigenen Schritte konzentrieren.
Man geht endlich Wege, die man nicht tagtäglich entlang marschiert.
Man bekommt geheime, im dunkel geführte Gespräche hinter dem halb offenen Küchenfenster mit.
Man kann auf der S-Bahnbrücke stehen bleiben, warten bis die Bahn unter einem vorbei donnert und erst dann weiterlaufen.
Man ist plötzlich mutig genug, um fremde Hinterhöfe zu erkunden.
Und während man so läuft und läuft, streift man den Tag ab und kann sich dann, wieder versöhnt mit der Welt, ins Bett kuscheln.
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