Samstag, 15. Dezember 2012

Vorweihnachtlichkeit löste bei mir Fluchtreflex und Würgereiz aus. Es sich gemütlich machen, mit Weihnachtsmusik, Kuschelfell, Gebäck und Weihnachtsdeko war zwar immer nett, aber nie mein Lebensinhalt. Stattdessen hielt ich mich immer für den Winterfreund. Weihnachten naja, aber Schnee, Kälte, Fellkapuze und Spaziergänge durch die winterliche Kulisse, das war mein Ding. Neuerdings ertappe ich mich dabei, wie mir bei schöner, klassischer Weihnachtsdeko das Herz aufgeht. Ein einfacher Adventskranz mit vier schlichten Kerzen, Tannenzapfen, Orangenscheiben versetzten mich in Verzückung. Schlichte Elemente ohne viel Zauber und Tamtam sind genau das, was mein Auge mag. Ich will den Ursprung dieses Wandels gar nicht genau ergründen. Fakt ist jedoch, dass mich die Vorweihnachtszeit in diesem Jahr ganz besonders in ihren Bann zieht. Ich zelebriere Adventssonntage gedanklich oder tatsächlich, ich freue mich über den Schnee, der draußen schon seit Tagen liegt, ich bekomme eine Gänsehaut, wenn mir der Duft von Tannennadeln in die Nase steigt, sobald ich meine Wohnung betrete, ich grinse bei frostroten Wangen und Nasen. Nach wie vor hat die Adventszeit in Berlin immer noch äußerst wenig mit Besinnlichkeit zu tun, aber ich für meinen Teil ruhe mich auf meiner neu entdeckten, persönlichen inneren Weihnachtsmitte aus und genieße die letzten Adventstage, bevor es dann auch schon kopfüber an die Silvestervorbereitungen geht.

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