Dienstag, 25. November 2008

Winterzauber

Wenn sich kalte Fingerspitzen unter den Mantelkragen schummeln.
Wenn "schon wieder grauer Himmel" überhaupt nicht schlimm ist, weil er so schöne dichte Schneeflocken zaubert.
Wenn die kalte Luft die Wangen und Nase rot glühen lässt.
Wenn sogar die Milch für den Kaffee warm gemacht werden muss, um die morgentliche Kälte aus dem Körper zu vertreiben.
Wenn die Schneeflocken bei ihrem Weg auf die Erde in meinen Wimpern hängen bleiben und beim Wegtauen kleine schwarze Mascarabahnen auf der Wange hinterlassen.
Wenn Fingerspitzen kleine Löcher in vereiste Scheiben tauen können.
Wenn man den Berg Arbeit einfach zehn Minuten liegen lässt und den Flocken vorm Fenster beim Wirbeln zuschaut, dann ist selbst so eine Frostbeule wie ich winterglücklich.

Notiz an mich II

Wenn ich demnächst einen Film wirklich sehen will, dann ohne Jupp und Vicky auf dem Sofa neben mir. Die beiden fanden den ausgewählten Film eher weniger toll und haben das auf ihre ganz spezielle und durchaus charmante Art und Weise kund getan. Blöd für die beiden, dass ich die Hoheit über die Fernbedienung habe. Bis zur Hälfte des ersten Teils von "Der Seewolf" musste ich mir die geistreichen und manchmal gar nicht so abwegigen Kommentare der beiden anhören.

"Guck mal, der wackelt mit der Hand."
"Jetzt bringen die sich gegenseitig um und dann muss Kretschi das Boot alleine nach Haus fahren."
" Boar Jette, das ist aber ganz schön laut."
" Ist schon total spannend, was man auf so nem Schiff alles drehen kann, z.B. wie alles hin und her wackelt."
"Warum heißt es Ölzeug?"
"Die sind doof. Ich mag sowas nicht. Jette, schalt mal weg."
"Also diese Leute sind überhaupt nicht tolerant."
"Aber der darf prügeln oder was?"
...

Und so ging das noch ewig weiter, bis beide irgendwann kurz vor Ende des ersten Teils das Interesse verloren... Vom Film hab ich nicht wirklich viel mitbekommen.

Freitag, 21. November 2008

Kistenstapel, Chaosleben

Umzüge nerven! Und dann ist es noch nicht mal mein Umzug, sondern das finale Raus bzw. Rein ins Nachbarzimmer. Na ja, Augen zu und durch und den Mund am besten auch zu. Nie hab ich so viel Staub auf einmal gesehen und eingeatmet.

Mittwoch, 19. November 2008

Es ist an der Zeit, dass Sie die Wahrheit erfahren.

Normalerweise hab ich was gegen Horror. Gehört liebe ich die damit verbundene Gänsehaut aber sehr. Und da jetzt endlich, endlich, endlich die neue Folge von Gabriel Bruns draußen ist, kann ich mich auf spannende 54 Minuten freuen. Und dann hör ich mir bestimmt alle anderen Folgen auch noch mal an.

Hier eine kurze Einführung in die obskure Welt von Gabriel Burns.
Gabriel Burns ist die Geschichte von Steven Burns, ein in Vancouver lebender Schriftsteller, der sich eher als Taxifahrer seinen Lebensunterhalt verdient. Sein Verleger Sonny Heseltine verlegt sonst nur Kochbücher. In der ersten Folge wird er durch eine Falle als Mörder dargestellt und von Bakerman, dem Drahtzieher des Komplotts, dazu gezwungen, für ihn zu arbeiten. Steven hat wegen bisher unkontrollierbarer Kräfte seinen Bruder Daniel an dessen vierten Geburtstag, während der Vorführung eines Zaubertricks verschwinden lassen. Seither lassen ihn die Ereignisse von damals nicht los. Deren Aufklärung ist auch ein Grund, warum Steven beginnt, für Bakerman zu arbeiten, denn dieser gibt vor, etwas darüber zu wissen.

Edit: Folge 30 ist unglaublich unglaublich gut. Während der letzten Folgen hatte man ja das Gefühl Herr Sassenberg hätte die Lust an Gabriel/Steven verloren. Doch mit "Weiß" ist er zurück und kann wieder ernst genommen werden. Endlich wird auch ein wenig Licht ins Dunkel gebracht. Wenn Volker Sassenberg das Projekt jetzt aber einstampft oder es wieder ein gefühltes Jahr dauert, bis die nächste Folge rauskommt, dann hetz ich ihm höchstpersönlich einen Grauen Engel auf den Hals.

Dienstag, 18. November 2008

Bestandsaufnahme II

Gefühlte Temperatur: -10°C
Luftfeuchtigkeit: mindestens 80 %
Füße: nass
iPod-Akku: leer
Körperliche Verfassung: Schluckauf seit 10 Minuten
Hunger: riesig
Konto: leer
Laune: mies

Samstag, 15. November 2008

Großartige Leistung, Frau Herfurth.

Obwohl der Weg ins Kino eher beschwerlich war - wir sind irgendwie in die Premiere von Palermo Shooting geplatzt - hab ich es letztendlich doch geschafft mich an den Fotografen, Sternchen und Schaulustigen vorbeizudrängeln und konnte mich dann gespannt, aber auch ziemlich geschafft in einen der gemütlichen Kinosessel plumpsen lassen. Und was dann kam, war unglaublich. Schön, einfühlsam, direkt, ehrlich und einfach absolut beeindruckend. Karoline Herfurth zeigt ungewöhnlich real und überwältigend, wie eine 21 jährige Studentin zu verstehen versucht, warum ihr kleiner Bruder Selbstmord begangen hat. Eine eindrucksvolle Geschichte um Vergangenheitbewältigung und Schuldzuweisungen.

Freitag, 14. November 2008

Zooey Deschanel

Erinnert mich immer wieder an:
"Hey, Hey..."
"Hey Paula... Gute Nachrichten. Heute ist Champagnerdonnerstag."
"Aber heute ist Freitag."
"Ääh... Nee. Weil diese Woche hat zwei Donnerstage."
"Oh...Das ist jetzt schon die dritte Woche in Folge."
"Wir wollen ja auch nen gesetzliche Feiertag daraus machen."
"Ah, verstehe. So ähnlich wie die Sommerzeit, ja?"

cold as ice

Handwarm bekommt eine vollkommen neue Bedeutung, wenn man in der Früh aus dem Haus huscht, die klirrend kalte Morgenluft einem hinterlistig in die Finger kneift und die Nägel zart blau schimmern lässt. Die, deren Aufgabe es wäre meine Finger schön warm zu halten, liegen daheim. Vergessen. Wie ärgerlich.

Dienstag, 11. November 2008

Start the fires. Let the world know they're invited...

Und weil man so eine nette Einladung schlecht ausschlagen kann, war das Huxleys in Berlin auch absolut ausverkauft. Die Damen und Herren Subways luden zum Konzert und alle waren da. Mit großen Erwartungen und dem Kommentar vom sally*scout im Hinterkopf (wilde Rockstars können so süß wie Hundewelpen sein), standen wir also in der Menge und harrten der Dinge, die da in kleinen Kinderschuhen auf uns zu sprangen.

Fazit des Abends:
  • Im Huxleys bekommt die Redewendung "Da wackelt das ganze Haus" eine ganz neue, fast wörtliche Bedeutung. Wenn eine ausverkaufte Halle anfängt gemeinsam zu springen, bekommt man unweigerlich das Gefühl, man bricht in wenigen Minuten durch die Decke und landet wieder im Erdgeschoss.
  • Billy Lunns Ego überragt ihn locker um drei bis vier Meter und Berlin weiß jetzt, dass es "so f*****g crazy" ist. Danke Billy. Nach gefühlten 100 Wiederholungen hat es auch der letzte Idiot begriffen.
  • Charlotte Cooper ist eine entfernte Verwandte des Tasmanischen Teufels. Ehrlich!!! Da täuscht auch das Glitzerkleid nicht mehr drüber weg.
  • Pogen muss ich noch üben. Genau eineinhalb Songs hab ich durchgehalten. Dann wusste ich nicht mehr so richtig, wo oben und wo unten ist. Den Rest des Konzerts hab ich mir dann lieber vom Rand der schwitzenden Menge aus angeschaut.
  • The Subways sind eine großartige Band und eine noch unglaublicher Vorband. Aber um als Hauptact zu bestehen, müssen die drei noch ein bisschen üben. Trotzdem war es ein ziemlich gewaltiger, ohrenbetäubender und einmaliger Abend.

Mist.

Lieber Kaffee, da dreht man dir einmal den Rücken zu und schon wirst du kalt.
Was soll denn das?

Donnerstag, 6. November 2008

Schön gesagt, Herr Poisel.

Ich will nicht bei dir klingeln, und ich tu's doch
Ich will nicht an dich denken, und ich tu es immer noch
Ich will nicht von dir reden, vom singen ganz zu schweigen
Schäm dich was, dass du dich immer noch in meine Lieder schleichst
Ich hab versucht mir, mir einzureden, dass du ja eigentlich gar nicht so schön bist
Dass du bescheuert bist und nichts verstehst, dass wir nicht füreinander bestimmt sind

Mit jedem deiner Fehler, mit jedem deiner Fehler
Mit jedem deiner Fehler lieb ich dich mehr

Du bist so herrlich überheblich, so wunderbar arrogant
Ganz schön eingebildet, dafür ernenn' ich dich zur Königin von meinem Land
Dafür, dass du ständig lügst und die Jungs betrügst, siehst du verdammt unschuldig aus
Es ist deine Art, ich kann dir nicht böse sein

Mit jedem deiner Fehler, mit jedem deiner Fehler
Mit jedem deiner Fehler lieb ich dich mehr


Mit jedem deiner Fehler, mit jedem deiner Fehler, lieb ich dich
Mit jedem deiner Fehler, mit jedem deiner Fehler, lieb ich dich
Mit jedem deiner Fehler, mit jedem deiner Fehler, lieb ich dich
Mit jedem deiner Fehler, mit jedem deiner Fehler, lieb ich dich
Mit jedem deiner Fehler, mit jedem deiner Fehler, lieb ich dich
Mit jedem deiner Fehler, mit jedem deiner Fehler, lieb ich dich
Mit jedem deiner Fehler, mit jedem deiner Fehler, lieb ich dich
Mit jedem deiner Fehler, mit jedem deiner Fehler, lieb ich dich mehr

Notiz an mich I

Schlafen hilft. Viel Schlafen hilft viel. Wirklich!!!

Mittwoch, 5. November 2008

Schlabbersüß

Gerade eben habe ich bei meinem allerliebsten Lieblingsbruder das familieninterne Geheimrezept und die spezielle Rührtechnik für Kakao erfragt und nun steht ein dampfender Becher allerfeinste Schoki vor mir. Gut gegen kalte Füße und Novemberblues und gut für ein schönes Gefühl.

Dienstag, 4. November 2008

"Johanna drove slowly into the city"

Wieder einmal wurde ich überzeugt, dass eine Band auf CD zwar nett, live aber unschlagbar ist.
Nichts ist besser gegen Novemberwetterblues als ein kunterbunter Stilmix aus Indie-Pop, Afrobeat, New Wave, Punk und Weltmusik und Bassist Chris Baio bei seinen extravaganten Tanzeinlagen zu beobachten.

Montag, 3. November 2008

...Das Gefühl beflügelt mich und keiner kommt und zügelt mich."

Das Gefühl, als ich meine Karte für das Clueso Konzert -zu dem Zeitpunkt noch im Postbahnhof angesiedelt- gekauft hatte, war eine Mischung aus kribbeliger Vorfreude gepaart mit Müdigkeit, weil es ja noch einige Zeit hin war.
Gestern war es dann soweit und von Vorfreude war rein gar nix mehr zu spüren. Lediglich Müdigkeit, die ein bisschen was von Vorwinterschlaf hatte, machte sich breit. In der restlos ausverkauften Columbiahalle angekommen, hab ich mich dann aber ganz schnell von der fröhlich vor sich hinblubbernden Vorfreude der Anderen anstecken lassen. Und ich wurde mal wieder nicht enttäuscht.Live und mit der Unterstützung seiner absolut großartigen Band ist Clueso noch um einiges besser und gewaltiger als auf CD.

Fazit des Abends:
1. Clueso liebt sein Publikum so sehr. Man wird selbst nach unendlich vielen Zugaben das Gefühl nicht los wird, dass er sich immer noch nicht so richtig trennen kann.
2. Manchmal erweckt es den Anschein, als wären Clueso&Band auf CD und Clueso&Band Live zwei vollkommen unterschiedliche Dinge.
3. Ein Herz für andere Bands hat er auch. Die Jungs von Makabu durften als Vorband ihr Können vor einer ausverkauften Halle demonstrieren und sprangen zwischendurch immer wieder als Hiwis auf der Bühne rum.
4. Clueso war im früheren Leben ein Gummiball. Oder eine Sprungfeder.
5. Und überhaupt das Allerwichtigste: Clueso macht glücklich!!!


Und jetzt gehts zu Vampire Weekend.